Stellungnahme zum Frauenfußball in Tirol

 

Die Wacker Damen halten die Farben des FC Wacker Innsbruck hoch. Bild: W-TeamDie Wacker Damen halten die Farben des FC Wacker Innsbruck hoch. Bild: W-Team

Der Frauenfußball hat sich in den letzten 20 Jahren rasant entwickelt. Es entstehen weltweit immer mehr Damenteams und Ligen. Frauenfußball auf professionellem Niveau hat sich weltweit etabliert. Diese Entwicklung spiegelt auch das enorme Zuschauerintersse bei den Weltmeisterschaften der Damen und die Anwesenheit von über 40.000 Fans beim letzten Länderspiel Deutschland gegen Brasilien, in einem nahezu ausverkauften Frankfurter Waldstadion, wieder.

FC Wacker Innsbruck – Ein anderer Fußball ist möglich?

Anders die Entwicklung in Tirol. Hier wird der Frauenfußball zu Grabe getragen, ehe der richtige Boom eingesetzt hat. Als Begründung werden freilich die „hohen“ Kosten von ca. 100.000 Euro jährlich angegeben. Auf den globalen Vormarsch der fußballspielenden Frauen und dem damit verbundenen zukünftigen Potential an Spielerinnen, Fans und Sponsoren wird bei der Entscheidungsfindung anscheinend vergessen.

Vom Breitensport zum Spitzensport…

wurde einst als Credo des FC Wacker Innsbruck ausgegeben. Im dem von ExpertInnen für Markenentwicklung und Mitgliedern des Wacker Innsbruck ausgearbeiteten Markengrundbuchs, sind die Damenteams als elementarer Bestandteil des Gesamtvereins verankert. Weiters spricht das Markengrundbuch die so wichtige soziale Funktion des regionalen Fußballvereins als sinnstiftende Insitution an:

Es heißt dort, dass ein professioneller Fußballverein Kinder und Jugendliche zur körperlichen Ertüchtigung animiert und die SpielerInnen somit zu Identifikationsfiguren für junge SportlerInnen werden.
Der FC Wacker Innsbruck bietet als der Tiroler Traditionsverein einen gesellschaftlichen Nutzen. Dies tut der Verein, indem er mit angenehmen Erinnerungen verbunden wird, vom Alltag ablenkt, Unterhaltung bietet, soziale Kontakte fördert und indem er als Tiroler Kulturgut auch ein gesundes Maß an Stolz auf die eigene Region vermittelt.

Ein klares Bekentniss

Selbstverständlich bekennen sich, im Vorwort des Markengrundbuchs, Tirols Landeshauptmann Günther Platter sowie Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach ausdrücklich zu den verschriftlichten Werten und Inhalten des Tiroler Traditionsvereins. Weiters unterstützen diese auch LH-Stellvertreter Hannes Gschwendtner und Vbgm. Christoph Platzgummer.

Alleine vom Vorstand des FC Wacker Innsbruck fehlt bisher ein klares Bekenntnis!

Fußball in Tirol – Für Frauen und Männer

Der Vorstand des FC Wacker Innnsbruck gibt als Begründung für die Entscheidung, die zu hohen Kosten der Damenabteilung an. Dass, wegen eines Einsparungspotentials von ca. 3 % des Gesamtbudgets, 40 überaus erfolgreiche Damen auf die Straße gesetzt werden ist aus Sicht der Faninitiative absolut unverständlich und ein großer Rückschlag für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Entwicklung unseres Vereins.

Dennoch kann der Erhalt des professionellen Frauenfußballs in Tirol nicht nur am FC Wacker Innsbruck festgemacht werden. Um eine nachhaltige Basis für Spitzenfußball in Tirol für Frauen zu schaffen, muss endlich auch der Tiroler Fußballverband Verantwortung übernehmen.

Bis 27. Mai 2009 (Meldeschluss für die Saison 2009/2010) haben der FC Wacker Innsbruck, der Tiroler Fußballverband sowie die SportpolitikerInnen des Landes und der Stadt Innsbruck noch die Möglichkeit den Frauenprofifußball in Tirol zu halten. Ansonsten droht ein nicht nur sportlicher, sondern vor allem ein gesellschaftlicher Rückschritt.

Faninitiative Innsbruck, Mai 2009