Asylbewerber aus Kleinvolderberg unterstützten Wacker im Abstiegskampf

Die 22 ist im Fußball eine symbolische Zahl. Zweiundzwanzig Fußballer braucht man, um ein Spiel auszutragen. Elf Spieler, daß heißt nur eine Mannschaft allein, reichen nicht.

Denn auch wenn jeder gewinnen will: Fußball wird nicht gegen- sondern miteinander gespielt. Nur durch die Begegnungen von Fußballfreunden auf regionaler und internationaler Ebene ist der Sport zu dem geworden, was er heute ist.

Empfang im Wackerzelt / Fanschal zur Begrüßung

Es war somit ein gutes Omen, dass am Freitag genau 22 Bewohner aus dem Flüchtlingsheim Kleinvolderberg auf Einladung der Faninitiative Innsbruck zu Gast im Tivolistadion waren. Ausgesucht hatten sie sich das letzte und im Abstiegskampf entscheidende Heimspiel gegen den SV Horn. Vor dem Spiel wurden die überwiegend aus Somalia und Syrien stammenden Männer von Veronika Riccabona, Obfrau der Faninitiative Innsbruck, im Wackerzelt, dem Treffpunkt der Anhänger, empfangen. Zur Begrüßung erhielt jeder einen schwarz-grünen Wacker-Schal geschenkt. Auch für diejenigen, die noch nicht sehr lange in Österreich leben und deshalb noch dabei sind, Deutsch zu lernen, bot die gemeinsame Faszination für den Fußball eine Möglichkeit, mit anderen Fans zu kommunizieren.

Zweitligafußball, aber authentisches Stadionerlebnis

Im mit fast 14.000 Zusehern gefüllten Tivolistadion erlebten die Geflüchteten eine spannende Partie, die der FC Wacker dank eines frühen Führungstreffers aber dominieren und mit 3:0 gewinnen konnte. Die Gäste aus Volders zeigten sich beeindruckt von der Stimmung im Stadion, die vor allem nach dem gesicherten Klassenerhalt keine Grenzen mehr kannte. Einer der Gäste brachte es auf den Punkt: Populäre Vereine wie Barcelona oder Chelsea spielen zwar erfolgreicheren Fußball, authentisch erleben könne man den Sport aber nicht via Fernseher, sondern nur live im Stadion – am besten bei dem Verein in der Region.

Aktion im Rahmen eines langjährigen Projektes

Der Besuch der Asylbewerber aus dem Wohnheim Kleinvolderberg war Teil des langjährigen sozialen Engagements der Wacker-Fans. In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Traditionsverein FC Wacker Innsbruck lädt die Faninitiative regelmäßig gesellschaftlich marginalisierte Menschen zu Heimspielen ein. Das über ethnische, kulturelle und nationale Grenzen hinweg beliebte Freizeitvergnügen Fußball soll den im Alltag oft ausgegrenzten Menschen Abwechslung bieten, die universelle „Sprache“ des Sports soll als Brückenbauer dienen und so die Integration fördern. So waren in der Vergangenheit unter anderem Kinder aus verschiedenen Tiroler Flüchtlingsheimen oder Obdachlose aus Einrichtungen der Innsbrucker Wohnungslosenhilfe zu Gast im Tivolistadion.

Foto: Privat

Link: http://www.asyl-in-tirol.at/