Im Rahmen ihres langjährigen sozialen Engagements lud die Faninitiative Innsbruck zum Heimspiel gegen den Kapfenberger SV 15 Wohnungslose aus dem Stadtgebiet ins Tivolistadion ein.
Begrüßt wurden die Männer von Mitglied Martin Markl, der das Projekt mit Moritz Neuner, Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) organisiert hatte.
Stadionführung
Zur Freude der Obdachlosen stand nicht nur das Spiel an sich auf dem Programm. In einer einstündigen Stadionführung hatten die Gäste die Gelegenheit, einzelne Bereiche des Tivolistadions zu erkunden, die regulären Tribünenbesuchern normalerweise verborgen bleiben. Michael Moser von der Abteilung Mitglieder- und Fanbetreuung des FC Wacker Innsbruck führte die Gruppe durch die Geschäftsstelle, die Umkleidekabinen, die VIP-Räume und sogar in den Innenraum des Stadions. Begleitet wurden die Wohnungslosen von einigen interessierten Fanclubmitgliedern, mit denen vor dem Hintergrund der Nordtribüne ein gemeinsames Erinnerungsfoto aufgenommen wurde.
Besuch im Wackerzelt
Mit weiteren Fans kam die Gruppe im „Wackerzelt“ zusammen, wo die Faninitiative zu einem Essen geladen hatte, um die restliche Zeit bis zum Anpfiff zu vertreiben. Von der Tribüne aus verfolgten die Wohnungslosen dann das Spiel, in dem sich der Tiroler Traditionsverein überraschend deutlich mit 0:3 gegen die Gäste aus der Obersteiermark geschlagen geben musste. Doch Niederlagen sind Teil des Sports und der Stimmung tat dies nur bedingt Abbruch. Franz Stelzl, Leiter der Herberge in der Hunoldstraße, dankte im Namen aller Wohnungslosen für die Gastfreundschaft seitens der Fans und der Vereinsverantwortlichen. Gemeinsam vereinbarte man eine Wiederholung in der nächsten Saison.
Teil des sozialen Engagements der Fanszene
Regelmäßig lädt die Faninitiative Innsbruck Menschen ins Stadion ein, die sich in der Regel kaum einen Stadionbesuch leisten können. So waren in der letzten Saison etwa Jugendliche aus verschiedenen Tiroler Flüchtlingsheimen zu Gast im Tivoli. „Uns geht es aber nicht nur darum, den Leuten freien Eintritt zu schenken. Viel wichtiger ist uns, dass über die gemeinsame Freude am Fußball Menschen miteinander in Kontakt kommen, dass Außenstehende etwas über das Innenleben von Fankultur lernen und unsere Tribünenbesucher mit Menschen ins Gespräch kommen, die von der Öffentlichkeit leider allzu oft als ‚Randgruppen‘ stigmatisiert werden“, so Veronika Riccabona, Obfrau der Faninitiative.